Gliederung der Publikation
Die Ergebnisse des Forschungsprojekts sollen in einer gedruckten Publikation der Öffentlichkeit vorgestellt werden, in der folgende Kapitel vorgesehen sind:
Kapitel 1
Die mittelalterliche Geschichte Livlands – historische Bedingungen für die Ausbildung einer Architekturlandschaft in einer europäischen Grenzzone
(Besiedlungs-, Hanse- und Handelsgeschichte, ethnische, soziale, religiöse und ökonomische Struktur des Landes, die besondere politische Rolle des Erzbischofs von Riga und des Deutschen Ordens)
Kapitel 2
Der Dom in Riga als monumentaler Initialbau der livländischen Architekturgeschichte: Genese, Baugeschichte, Bedeutung
- Historische Nachrichten und geschichtlicher Kontext der Domgründung und -entwicklung
- Beschreibung von Dom und Kreuzgang
- Baugeschichte nach Schriftquellen und Befund
- Architektonische Vorbilder und Genese des Doms
- Der Rigaer Dom als Pionierbau der Backsteinarchitektur im Nordosten Europas
- Die bildhauerische Ausstattung des Doms im regionalen und europäischen Vergleich
Kapitel 3
Die Dome der livländischen Bistümer
- Die Stellung der Bistümer und Bischöfe in Livland
- Der Dom in Reval/Tallinn
- Der Dom in Hapsal/Haapsalu
- Der Dom in Dorpat/Tartu
- Der Dom in Hasenpot/Aizpute
- Der Dom in Alt-Pernau/Pärnu
- Die Architektur der livländischen Domkirchen und ihre Bezüge zum übrigen Sakralbau des Landes
Kapitel 4
Der städtische Kirchenbau Livlands im Kontext der Sakralarchitektur der Hansestädte im Ostseeraum
- Die St. Petri-Kirche in Riga und die Marienkirche in Rostock: Eigenständigkeit und Abhängigkeit des städtischen Kirchenbaus
- St. Johann in Dorpat/Tartu
- Die Stadtkirchen in Tallinn
- Stadtkirchen in Estland
- Stadtkirchen Lettland
- Bettelorden und deren Bedeutung in der Stadttopographie
Kapitel 5
Bürgerliche und stadtherrliche Repräsentation im städtischen Profanbau
(Stadtgründung, Stadtentwicklung, Raumentwicklung; Stadtmauer, Rathäuser, Gildehäuser, Spitäler, Schwarzhäupterhaus)
- Historische, rechtliche und wirtschaftliche Grundlagen der Stadtentstehung und –entwicklung
- Historische Stadtportraits (Gründungen, Struktur und Raumentwicklung)
- Stadtbefestigungen
- Bürgerliche Repräsentations- und Kommunalbauten (Rathäuser, Gilden- und Schwarzhäupterhäuser, Spitäler)
- Bürgerhäuser in Riga und Reval
Kapitel 6
Die Klöster Livlands als spezifische Architekturlösung einer gefährdeten Grenzregion
- Bettelorden
- Birgittenkloster, Zisterzienserinnen
- Wehrhafte Zisterzienserklöster
Kapitel 7
Die spezifische Ausbildung des ländlichen Sakralbaus unter Kolonisationsbedingungen
(Christentum als Fremdherrschaft, die Organisation von Großparochien durch die Herrschaftselite; kulturwissenschaftliche Aspekte)
- Die mittelalterliche Pfarreistruktur in den ländlichen Regionen
- Pfarrkirchentypen und ihre regionale Verbreitung
Kapitel 8
Der livländische Wehrbau
(Burgen und Stadtbefestigungen als wichtige Bauaufgabe in einer Grenzregion, Machtpräsentation an der Grenze zum orthodoxen Russland, das Verhältnis der livländischen Burgenarchitektur zum Wehrbau im Deutschordensland Preußen)
- Die Anfänge des Burgenbaus im späten 12. und 13. Jahrhundert
- Residenzburgen des Deutschen Ordens, des Erzbischofs von Riga und der Bischöfe; Raumprogramm und Nutzungsstruktur in den Residenzen
- Landesherrliche Amtsburgen
- Der Burgenbau der Vasallen
- Der livländische Burgenbau unter typologischen Gesichtspunkten
- Burgenbau und Machtpräsentation an Grenzen Livlands (Bsp. Neuhausen, Vasknarva, Narva: äußere, innere Grenzen, Küstengebiete)
- Die Modernisierung der livländischen Burgen am Übergang zur frühen Neuzeit vor dem Hintergrund neuer Kriegs- und Waffentechnologien
- Der livländische Burgenbau im Kontext der europäischen Wehrarchitektur
Kapitel 9
Dänische Bautätigkeit im Herzogtum Estland
- Dänische Königsarchitektur und ihr Einfluss auf die Architektur in Livland
Kapitel 10
Architektonische Einzelformen und Bauskulptur
- Pfeiler, Portale, Giebel
- Bauskulptur
Kapitel 11
Baumaterial und Farbgestaltung
- Naturstein und Backstein
- Farbfassung und Wandmalerei
Kapitel 12
Bauorganisation und Baufinanzierung im mittelalterlichen Livland
- Die Kirchenfabrik (fabrica ecclesia) in Livland im europäischen Kontext
- Überlieferte Kirchenrechnungen als Quellen zur Stiftungs-, Bau- und Sozialgeschichte (Riga, Reval, Kegel)
- Profane Bauorganisation (insb. Ratsaufträge in Tallinn)
Kapitel 13
Forschungsgeschichte vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart im Spannungsfeld der sich herausbildenden Nationalitäten (Deutschbalten, Esten, Letten, Russen)
- Chronologische Darstellung und nationale Sichtweisen
- Diskussion um die so genannte „Rigaer Bauschule“ (St. Jakobi in Riga, St. Johannis in Wenden/Cēsis, St. Simeon in Wolmar/Valmiera, Urbs/Urvaste)
Kapitel 14
Die mittelalterliche Architektur in Livland als gemeinsames Kulturerbe der Deutschen, Esten und Letten im 21. Jahrhundert: Blick in die Gegenwart